Es begab sich an einem Dezembertage, an dem die Nacht zum leisen Besucher wurde. Wolken das spärlich schimmernde Mondlicht versteckten. Die Laternen zu Schlafe gingen. Die eigene ausgestreckte Hand vom Augenlicht kaum mehr sichtbar war. Der Wind die verblichenen Herbstblätter einer riesigen Platane im Botanischen Garten Wiens über eine Wiese laufen ließ. Die Menschen tief und fest ihren eigenen Träumen hinterherdachten. Manche Männer ihr Schnarchen in ruhige Lautbahnen gaben. Niemand durch nichts zum Wecken verurteilt war.

Es geschah in dieser Nacht, dass all die Bärte Wiens ihren eigenen Besitzer, dessen Gesicht noch einmal kurz und lautlos kosend, verließen.

 aus „Der Aufstand der Bärte“ von Brigitte Krech

 


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